Tut mir leid, habe deine Nachricht erst jetzt gesehen. Ich bekomme jetzt Nivolumab. Ob es was bewirkt, erfahre ich Ende des Monats bei einem neuen CT. Zumindest fühle ich mich besser als mit Chemo

Paiova schrieb:
Hat von euch jemand Erfahrung mit dieser Eiben-Chemo?
Paiova schrieb:
Da werden auch kleine Menschenansammlungen sehr schnell zur Qual.
Brynhildr schrieb:
....
Zur Chemo wollte ich noch was schreiben.... auch weil man immer so
Horrorvorstellungen davon hat, .... früher haben die Patienten da wohl
tatsächlich alle tagelang geko*tz*t.... ....
Das ist inzwischen nicht mehr so... klar, es ist schon eine gezielte Vergiftung
... aber man bekommt vorher einen Sack voll entzündungshemmende
Medikamente, einiges, dass den Magen beruhigt, Anti-Allergie-zeug
usw.... daher wird man am Chemotag zwar müde, und hat das Gefühl, der
Geschmack und einiges andere "stimmt" nicht - aber man kann es ganz gut
überstehen.... (bei mir wars jedenfalls so) . Ich hab meist zugesehen,
bald zu duschen, um diesen metallischen Geruch von meiner Haut zu
bekommen...
Bei uns Erwachsenen mit Kopf-Hals-Tumoren ist es jedenfalls nicht so, wie
z.b. bei Leukämie-Kindern, die man manchmal im TV sieht, deren
Imun-System komplett runtergefahren wird, und die deswegen komplett
isoliert werden müssen, und sogar ihre Stofftiere nur desinfiziert
drücken dürfen.... Das stell ich mir für ein Kind als Horror vor....
Klar, bekommt unser Imun-System auch einen Schlag durch die Chemo... aber es
bleibt so einiges Fit dabei. *Glück gehabt* , oder regeneriert sich wieder.
Wir dürfen weiter unsere Lieben drücken, Salat essen,
Einkaufen gehen, Öffis fahren - zumindest in der
"nicht-Erkältungs-Saison" ...
Die Chemo haut allen sich schnell teilenden Zellen im Körper einen auf den Deckel.... Das sind:
1. Schleimhäute in Mund und Darm und überall (daher immer mal Magengrummeln, Durchfall, und solch nette Sachen... )
2. Haare
3. Blutbildung
4. Krebszellen
1 bis 3 haben Reparaturprogramme - und das kommt alles in vernünftigem
Zustand wieder bei, je nach ihrem Erneuerungszyklus unterschiedlich schnell.
Krebszellen dagegen sind entartet und haben kein ordentliches Reparaturprogramm -
Der Plan ist, diesen nun einen ordentlichen Schaden zuzufügen....
Manche Chemo-Wirkstoffe gehen auch auf die feinst verästelten Nervenenden, ...
z.b. an den Fingerspitzen und im Ohr (Hörnerven). Das regeneriert sich
hinterher manchmal wieder, manchmal langsam, manchmal nicht
.... Deswegen werden bei manchen Chemo-Wirkstoffen auch die Finger in
Eis gepackt, um die Durchblutung für die Hände zu verringern, und damit
weniger Wirkstoff in die Spitzen zu bekommen...
So, jetzt fällt mir erstmal nicht mehr viel ein.... ausser das hier vielleicht:
Ich hatte meine Ärzte gefragt, was denn die Chemo auf meinen
Tumor bewirkt: Deren Ausblick war, er würde sich um
20 bis 80% verkleinern, den Rest würde die Bestrahlung erledigen.
Bei mir wurde ja nach dem zweiten Zyklus ein Check-MRT
gemacht, - hätte er sich nicht verkleinert, wäre die Chemo gestoppt
worden, wegen Menschenquälerei , aber ich wusste bereits seit der ersten Woche,
daß sie wirkte, denn ich konnte deutlich besser atmen, sprechen und
schlucken... *endlich-wieder* .... nun, das MRT
zeigte, daß mein Tumor sich um über 90% verkleinert hatte!
Also, nicht nur Nebenwirkung, sonder auch Wirkung ... Das wünsch ich Dir auch!
Sowas ähnliches haben sie Dir gewiss auch beim Aufklärungsgespräch erzählt...
.....
Liebe Grüße in die Runde!
Paiova schrieb:
Das ist ja ein Höllenzeug.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Brynhildr“ ()
Paiova schrieb:
Manchmal denke ich, ich jammere auf hohem Niveau.
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